Laborbericht

Datenerfassung & Software

29.03.22

„Lebendiges“ Programm für den Alltag

MillBox von CIMsystem

Hans-Jürgen Salvasohn

Das Labor von Ztm. Hans-Jürgen Salvasohn hat über 20 Jahre Erfahrung mit der CAD/CAM-gestützten Herstellung von Zahnersatz. In einer Testreihe installierten die Mitarbeiter verschiedene CAM-Programme und arbeiteten intensiv damit. Unter anderem ging es darum herauszufinden, welche Software die hohen Anforderungen des Alltags erfüllt. Hans-Jürgen Salvasohn berichtet von seinen Erfahrungen mit der testweise installierten Software MillBox von CIMsystem.

Mein Team und ich fertigen Zahnersatz, analog wie digital, in höchster Qualität. Gelerntes Handwerk, verbunden mit neuester Technik wie CAD/CAM und 3D-Druck, ­bilden dabei die Grundlage. Erfahrungen mit CAD/CAM sammeln wir schon seit dem Jahr 2000. Da ich mich seit jeher für die neuen technologischen Möglichkeiten interessiere, wollte ich sehen, welche zeitgemäßen CAM-Optionen es aktuell ergänzend zu meiner bewährten Fräsmaschine DC1 (Dental Concept Systems) gibt. Deshalb haben wir uns im Labor verschiedene CAM-Programme (sogenannte Testinstallationen) angesehen und damit ein paar ­Wochen gearbeitet.

Das sollte das Programm können
Die Alltagstauglichkeit war für uns von hoher Bedeutung. Das Programm sollte einen Workflow besitzen, der es jedem Zahntechniker ermöglicht, Kronen, Brücken und ­Abutments einfach zu fertigen, zum Beispiel auf Klebebasen. Wir testeten unter anderem die MillBox von CIMsystem, die wir nachfolgend vorstellen. Die Abbildungen 1 bis 3 zeigen den normalen Ablauf mit der MillBox. Die Testinstallation sollte allerdings noch weitere Wünsche erfüllen: Um wirtschaftlich zu arbeiten, sollten beispielsweise alle gleichfarbigen Objekte in einem Material-Blank auf einmal gefertigt werden können. Zusätzlich sollte das Programm eine „Ausnahme“ ermöglichen, also diese eine Krone oder Brücke sofort fräsen und die anderen Arbeiten später fertig nesten (Abb. 4). Die Möglichkeit, bei Bedarf eigene Strategien zu erstellen, war ebenfalls ein Wunsch an das Programm. Ich muss allerdings zugeben, dank der vielen Optionen der MillBox war es bisher nicht nötig, eine eigene Strategie zu erstellen. Allenfalls haben wir die Vorschübe oder Drehzahlen angepasst. Bei den neuen Versionen sind gar so viele Fräsmöglichkeiten im Programm vorhanden, dass man sich oft schwertut, ­daraus den „richtigen Blumenstrauß zu binden“. Wenn wir etwas Neues oder Besonderes ergänzen wollen, zeigt der Support uns schnell, dass es die Anforderung schon gibt und erklärt, wie und wo man diese Funktion aufrufen oder zur Auswahl später sichtbar machen kann. Support ist oft ein heikles Thema. Die Frage, ob man auch nach dem Kauf noch weiterbetreut wird, lässt sich bei CIMsystem, dem Hersteller der MillBox, eindeutig mit „Ja“ beantworten. Auch nachdem wir die Software gekauft haben, fühlen wir uns dort sehr gut aufgehoben. Wichtig war uns ein „lebendiges“ Programm, keine bewährte Software, die vor vielen Jahren geschrieben wurde und seither „vom Bestand lebt“. Bei CIMsystem sehen wir zwei bis vier Mal pro Monat, welche Optionen sich in der MillBox weiterentwickelt haben oder welche Updates in Kürze verfügbar sein werden (Abb. 5).

Primärteleskopkronen und „Extras“
Bei den Möglichkeiten für Primärteleskopkronen gefällt uns sehr, dass wir dünne, aber dennoch breite und gebogene Haltepins zum Anschluss wählen können. Hier gibt es auch die Option, einen Eierschalen-Konnektor zu verwenden. Der Vorteil ist, dass die langen Friktionsflächen schon fertig aus der Fräsmaschine kommen. Die Sekundärteile können zeitgleich hergestellt werden. Das hat sich in manchen ­Labors bewährt. Die Primärteleskope werden fertig erstellt und die Sekundärteleskope werden vorbereitet, sodass man in der Maschine im Blank die Passung (Abb. 6) kontrollieren kann. Falls diese noch zu eng ist, wird mit wenigen Klicks die Innenfläche entsprechend den Wünschen des Zahntechnikers in einem Schlichtfräsgang zusätzlich berechnet und nachgefräst. Wir machen aber auch nach wie vor nach den Primärteilen zuerst eine Einprobe mit einer neuen Sammelabformung. Bei den Konnektoren kann ausgewählt werden, ob sie zum Schluss ein- oder beidseitig angefräst werden sollen. Man kann sich nach der Berechnung in einer kinematischen Simulation ansehen, was genau am Ende auf der Fräsmaschine ablaufen soll (Abb. 7). Das ist im Alltag jedoch nur bei Stegen mit komplizierten Winkelabweichungen interessant, um diese Gebiete mit einer speziellen Strategie fräsen zu lassen. Hilfreich ist zudem die Möglichkeit, „Extra“-Gebiete farblich zu kennzeichnen (Abb. 8). So kann man zügig seine Wünsche umsetzen, wenn, wie hier, zum Fräsen die Maschine extra einschwenken soll. Begeistert hat uns auch, dass ­automatisch für jede Krone ein Report erstellt wird. Die dort festgehaltenen Informationen können vom Zahntechniker frei gewählt werden (Abb. 9). Das Fazit unserer Testreihe lautet entsprechend: Mit der MillBox ist man als Labor einfach auf der sicheren Seite!

Kontakt
Dental-Labor Salvasohn
Bürgerstraße 7
73432 Aalen-Ebnat
Fon +49 7367 921015
info@salvasohn-dl.de
CIMsystem Germany GmbH
Rupert-Mayer-Straße 44
81379 München
info.de@cimsystem.com
www.cimsystem.com

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